Episode 63: Schön dünn
Dies wird keine Anleitung, Adipositas loszuwerden. Wer sich von (der
Gottheit) der Verfettung befreien möchte, sich wortwörtlich dünne
machen will, der sollte einfach nach dem bekannten Rezept operieren:
Weniger fressen, mehr bewegen!, dann klappt’s auch mit dem Strich
in der Landschaft [siehe Episode 41]. Dabei muss wirklich niemand spindeldürr
sein – außer Kindfrau will Topmodel werden, dann ist unbedingte
Karrierevoraussetzung, dünn wie eine Spindel zu sein und dumm
wie Bohnenstroh. Zur Belohnung darf das magere Frischfleisch –
solange es mager und frisch ist – aufgedonnert [siehe Episode
58] wie eine Kreuzung aus Pfingstochse und Palmesel [vgl. Episode
57] auf dem Steg vor den Beschauern rumstöckelt. Aus dieser
Dünn-doof-Kombination …
…
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Episode 64: Überflüssiges (Wasser)
In einem globalen (Wasser-)Kreislauf kann es (Wasser-)Überfluss sowieso
nur im übertragenen Sinne geben – abgesehen vom kurzfristigen lokalen
Zuviel, wie es sporadisch beim Ertrinken [vgl. Episode
60] oder beim Sintfluten [vgl. Episode
59] auftritt. Insofern macht es nur Sinn, Überflüssiges in
Redewendungen zu thematisieren, um Unsinnigkeit zu illustrieren:
Regelrecht etwas Überflüssiges erzeugt, wer Wasser ins Meer, in
den Brunnen, in den Bach, in den Fluss schüttet oder
trägt. Da diese Tätigkeit ähnlich sinnvoll ist, wie das
Einschleppen von Eulen in die Griechen-Kapitale oder das Mitbringen von
Holz in den Wald [vgl. Episode 3], meint auch diese Redewendung, die in
der Provinz, etwa bei den dörflichen Anliegern von Donau (Lauingen), Rhein
(Köln) und …
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Episode 65: Wasser oder Wein?
Was für eine Frage!? Sie würden sich natürlich maßlos betrinken, da Sie
ein Durchschnittsbürger sind und ergo auf die Volksdroge Nr. 1 [vgl.
Episode 14] stehen! Auch wenn Ihnen als typischer Fanmeilenbesucher –
anstatt eines sogenannten „edlen Tropfens“ – Bier lieber ist, Hauptsache
es knallt! Genügend Nervengift, schon merkt man gar nicht(s) mehr, wer
oder was einem alles auf die Nerven geht; alles wird gut, alle werden
sympathisch – oder alle kriegen richtig eine auf die Fresse, denn „in
vino veritas“ – „im Wein ist/liegt (die) Wahrheit“ – im betrunkenen
Zustand tritt nicht selten der wahre (gewalttätige) Charakter eines
Menschen …
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Episode 66: Wein, Weib und …
Würfelspiel (heute: Lotto) bestimmen seit jeher das Schicksal des
deutschen Mannes. Was schon Tacitus (um 55 - um 120) feststellen
musste, ist dito in frühdeutschen Sprichwörtern dokumentiert, die eine
genauso seriöse Quelle wie „Germania“ darstellen: Drei W bringen uns
viel Pein: Weiber, Würfelspiel und Wein. Und um unser Erspartes: Die
größten Räuber sind Weiber, Wein und Würfelspiel. In solcherlei,
zumeist seit Mitte des 16. Jahrhunderts belegten, Witzeleien (mit W) sind
als das wirklich Teuflische Wein und Weib immer gesetzt, denn sie bringen
nicht nur den deutschen Adam und Arminius um den Verstand: Wein
und Weiber machen alle Welt zu …
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Episode 67: Indianischer Krieg und Frieden
Da irgendwer im Mittelalter dem weißen Mann den himmlischen Auftrag
erteilt haben muss, in alle („neu entdeckten“) Länder einzufallen, um den
wilden Eingeborenen über den gerechten Krieg christlichen Frieden mit
einem bestimmten Gott und der unsozialen Marktwirtschaft zu bringen, war’s
auch im erhofften Indien mit der präkolumbischen Ruhe und dem
philosophischen Geschwafel der Rothäute schnell vorbei – denn der
Kapitalismus benötigt zum Funktionieren nun einmal Krieg, Privatisierung,
(Kultur-)Zerstörung, Ausgrenzung, (Rohstoff-)Ausbeutung, Vertreibung und
Versklavung. Und welchen Eroberer, Manager und Kriegsherren stört es da
schon, dass …
…
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(Kindle-Ausgabe)
Versionsgeschichte:
Erstveröffentlichungen im GAllI-Allgemeinbildungsmagazin Nr. 65 / März 2007,
Nr. 66 / Juni 2007, Nr. 67 / August 2007, Nr. 68 / Oktober 2007 und Nr. 69
/ Dezember 2007.
Durchgesehene, von Illustrationen und Fußnoten befreite E-Book-Fassung vom
04.11.2014 (cboth07ep63-67v0).