E-Buch-DeckblattRedewendungen: Episoden 2007 (dünner Wein und feuriges Wasser)

Episode 63: Schön dünn

Dies wird keine Anleitung, Adipositas loszuwerden. Wer sich von (der Gottheit) der Verfettung befreien möchte, sich wortwörtlich dünne machen will, der sollte einfach nach dem bekannten Rezept operieren: Weniger fressen, mehr bewegen!, dann klappt’s auch mit dem Strich in der Landschaft [siehe Episode 41]. Dabei muss wirklich niemand spindeldürr sein – außer Kindfrau will Topmodel werden, dann ist unbedingte Karrierevoraussetzung, dünn wie eine Spindel zu sein und dumm wie Bohnenstroh. Zur Belohnung darf das magere Frischfleisch – solange es mager und frisch ist – aufgedonnert [siehe Episode 58] wie eine Kreuzung aus Pfingstochse und Palmesel [vgl. Episode 57] auf dem Steg vor den Beschauern rumstöckelt. Aus dieser Dünn-doof-Kombination

Episode 64: Überflüssiges (Wasser)

In einem globalen (Wasser-)Kreislauf kann es (Wasser-)Überfluss sowieso nur im übertragenen Sinne geben – abgesehen vom kurzfristigen lokalen Zuviel, wie es sporadisch beim Ertrinken [vgl. Episode 60] oder beim Sintfluten [vgl. Episode 59] auftritt. Insofern macht es nur Sinn, Überflüssiges in Redewendungen zu thematisieren, um Unsinnigkeit zu illustrieren:
Regelrecht etwas Überflüssiges erzeugt, wer Wasser ins Meer, in den Brunnen, in den Bach, in den Fluss schüttet oder trägt. Da diese Tätigkeit ähnlich sinnvoll ist, wie das Einschleppen von Eulen in die Griechen-Kapitale oder das Mitbringen von Holz in den Wald [vgl. Episode 3], meint auch diese Redewendung, die in der Provinz, etwa bei den dörflichen Anliegern von Donau (Lauingen), Rhein (Köln) und

Episode 65: Wasser oder Wein?

Was für eine Frage!? Sie würden sich natürlich maßlos betrinken, da Sie ein Durchschnittsbürger sind und ergo auf die Volksdroge Nr. 1 [vgl. Episode 14] stehen! Auch wenn Ihnen als typischer Fanmeilenbesucher – anstatt eines sogenannten „edlen Tropfens“ – Bier lieber ist, Hauptsache es knallt! Genügend Nervengift, schon merkt man gar nicht(s) mehr, wer oder was einem alles auf die Nerven geht; alles wird gut, alle werden sympathisch – oder alle kriegen richtig eine auf die Fresse, denn „in vino veritas“ – „im Wein ist/liegt (die) Wahrheit“ – im betrunkenen Zustand tritt nicht selten der wahre (gewalttätige) Charakter eines Menschen

Episode 66: Wein, Weib und …

Würfelspiel (heute: Lotto) bestimmen seit jeher das Schicksal des deutschen Mannes. Was schon Tacitus (um 55 - um 120) feststellen musste, ist dito in frühdeutschen Sprichwörtern dokumentiert, die eine genauso seriöse Quelle wie „Germania“ darstellen: Drei W bringen uns viel Pein: Weiber, Würfelspiel und Wein. Und um unser Erspartes: Die größten Räuber sind Weiber, Wein und Würfelspiel. In solcherlei, zumeist seit Mitte des 16. Jahrhunderts belegten, Witzeleien (mit W) sind als das wirklich Teuflische Wein und Weib immer gesetzt, denn sie bringen nicht nur den deutschen Adam und Arminius um den Verstand: Wein und Weiber machen alle Welt zu

Episode 67: Indianischer Krieg und Frieden

Da irgendwer im Mittelalter dem weißen Mann den himmlischen Auftrag erteilt haben muss, in alle („neu entdeckten“) Länder einzufallen, um den wilden Eingeborenen über den gerechten Krieg christlichen Frieden mit einem bestimmten Gott und der unsozialen Marktwirtschaft zu bringen, war’s auch im erhofften Indien mit der präkolumbischen Ruhe und dem philosophischen Geschwafel der Rothäute schnell vorbei – denn der Kapitalismus benötigt zum Funktionieren nun einmal Krieg, Privatisierung, (Kultur-)Zerstörung, Ausgrenzung, (Rohstoff-)Ausbeutung, Vertreibung und Versklavung. Und welchen Eroberer, Manager und Kriegsherren stört es da schon, dass

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Versionsgeschichte:
Erstveröffentlichungen im GAllI-Allgemeinbildungsmagazin Nr. 65 / März 2007, Nr. 66 / Juni 2007, Nr. 67 / August 2007, Nr. 68 / Oktober 2007 und Nr. 69 / Dezember 2007.
Durchgesehene, von Illustrationen und Fußnoten befreite E-Book-Fassung vom 04.11.2014 (cboth07ep63-67v0).