Episode 65: Wasser oder Wein? (August 2007)
Was für eine Frage!? Sie würden sich natürlich maßlos betrinken, da Sie
ein Durchschnittsbürger sind und ergo auf die Volksdroge Nr. 1 [vgl.
Episode 14] stehen! Auch wenn Ihnen als typischer Fanmeilenbesucher –
anstatt eines sogenannten „edlen Tropfens“ – Bier lieber ist, Hauptsache
es knallt! Genügend Nervengift, schon merkt man gar nicht(s) mehr, wer
oder was einem alles auf die Nerven geht; alles wird gut, alle werden
sympathisch – oder alle kriegen richtig eine auf die Fresse, denn „in
vino veritas“ – „im Wein ist/liegt (die) Wahrheit“ – im betrunkenen
Zustand tritt nicht selten der wahre (gewalttätige) Charakter eines
Menschen zutage.
Das aus dem Griechischen stammende, von diversen antiken Autoren
(sinngemäß) verwendete Sprichwort ist vermutlich auf den Dichter und
Trinkliedautor Alkaios von Lesbos (um 630 - um 580 v.Chr.)
zurückzuführen und wurde wahrscheinlich in der bekannten lateinischen
Variante rund 2000 Jahre später vom niederländischen Humanisten Erasmus
von Rotterdam (1466/69-1536) in unsere Breiten eingeführt. Die
bereits vorher intelligenzreduzierten Biertrinker benutzen den Spruch
weniger abstrakt: der Berauschte wird redselig, spricht gar „die
Wahrheit“, Alkohol löst die Zunge – mancherorts für immer, da
Regimekritiker genauso ohne Exekution dauerhaft zum Schweigen gebracht
werden können (deshalb gibt es in fürsorglichen, islamisch-geprägten
Ländern, wie …
…
…
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(Kindle-Ausgabe)
Versionsgeschichte:
Erstveröffentlichung im GAllI-Allgemeinbildungsmagazin Nr. 67 / August 2007,
S. 28 ff.
Durchgesehene, von Illustrationen und Fußnoten befreite E-Book-Fassung vom
22.10.2014 (cboth0807ep65v0).