E-Buch-DeckblattRedewendungen Geklauter Federschmuck

Episode 54: Geklauter Federschmuck (August 2005)

Die Piepmätze sind damit bekleidet und benötigen die Keratingebilde auf der Oberhaut unbedingt zum Flug, obwohl es ja manch komischen Vogel gibt, den die Evolution zu Boden gerungen hat und der sich nun mit (oft unnützen) Flügelrudimenten an Land oder im Wasser durchschlagen muss. Ich denke da vor allem an den Strauß (Struthio camelus), der angeblich dauernd den Kopf in den Sand steckt [siehe Episode 27], oder an die drolligen neuseeländischen Kiwis (Apterygidae) oder den behelmten neuguinearischen Kasuar (Casuarius casuarius) oder den großen australischen Emu (Dromaius novaehollandiae) oder die verirrten ostdeutschen Nandus (Rhea meckpommius). Also eigentlich an alles Gefiederte, was unter der Ordnung Struthioniformes geführt wird. Und natürlich darf man darüber hinaus nicht die possierlichen antarktischen Pinguine vergessen, wenn’s um Flugunfähigkeit trotz Vogelstatus geht, wobei diese von Darwin nicht originär zum Laufen, sondern zum Tauchen eingeteilt wurden.

Schluss mit der tierlieben Heuchelei, wir sind schließlich Menschen, die seit jeher einfach rechnen: Die Vögel haben sie und wir wollen sie – z.B. fürs Bett, als Kleidungsfutter oder extravaganten Kopf-/Hutschmuck. Folglich reißen wir ihnen die Federn einfach aus – derart ruppig geht die (kulturelle) Evolution nun einmal mit der unterlegenen Spezies um. …


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Versionsgeschichte:
Erstveröffentlichung im GAllI-Allgemeinbildungsmagazin Nr. 56 / August 2005, S. 27 ff.
Durchgesehene, von Illustrationen und Fußnoten vom 11.04.2013 (cboth0805ep54v0).