Episode 30: Black I (März 2002)
Heute bekommen Sie es schwarz auf weiß, dass sehr viele
Redewendungen mit der dunkelsten Farbe, die kein Licht mehr reflektiert,
im Umlauf sind.
Die Wendung etwas schwarz auf weiß zu bekommen oder zu haben, also
etwas Schriftliches, meist auf dem altmodischen Trägermedium namens
Papier, bezieht sich auf die Druckerschwärze bzw. schwarze Tinte, die in
der klassischen Form auf weißen Untergrund aufgetragen wurde und wird
(obwohl natürlich heutzutage gräuliches Recyclingpapier die politisch
korrektere Alternative ist!).
Allgemein bekannt geworden ist diese Redewendung, die impliziert, dass
etwas Mündliches weniger wert ist, als das, was man gedruckt, schriftlich,
in physischer Form vor sich liegen hat (und somit dem ausgeprägten typisch
deutschen Sicherheits- und Absicherungsbedürfnis entspricht), durch eine
Passage aus Goethes „Faust I“. Dort heißt es in der
„Schülerszene“, Vers 1966 f.: „Denn, was man schwarz auf weiß besitzt,
kann man getrost nach Hause tragen. …
…
…
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Und wenn’s unbedingt (Kindle) sein muss(te):
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(Kindle-Ausgabe)
Versionsgeschichte:
Erstveröffentlichung im GAllI-Allgemeinbildungsmagazin Nr. 32 / März 2002,
S. 58 ff.
Durchgesehene, von Fußnoten befreite E-Book-Fassung vom 22.02.2015 (cboth0302ep30v0).