E-Buch-DeckblattRedewendungen 2010 Episode 78 bis 82 – Die aufgetriebenen Schriftquellen [(Hrsg.) Autor (Geb.-Exi.) / verwendeter Titel (Hrg.-Jahr) / Originaltitel der Erstausgabe (mit Sprache) / „Zitat“ aus frühster Quelle] – auf der Suche nach der ersten Erwähnung (im Deutschen) unter Nennung vorlaufender und späterer prägnanter Formulierungen (sowie von Beiwerk)

Episode 78: Short und spicy

„In der Kürze liegt die Würze“ (1889)

William Shakespeare (1564-1616): „The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark“ (1604); „The Tragicall Historie of HAMLET, Prince of Denmarke“ (1604), Frühneuenglisch [ WerkPol.: „Therefore breuitie is the soule of wit, / And tediousnes the lymmes and outward florishes, / I will be briefe, your noble sonne is mad: …“ / Quee.: „More matter with lesse art.“ ] | „The Arden Shakespeare – The Works of Shakespeare – The Tragedy of Hamlet – edited by Edward Dowden“ (1899), Englisch [ WerkAct II. Scene II.–A Room in the Castle. Z. 90 ff., Pol.: „Therefore, since brevity is the soul of wit, / And tediousness the limbs and outward flourishes, / I will be brief. Your noble son is mad: …“ / Z. 95, Queen: „More matter, with less art.“ ]| „The Arden Shakespeare – Hamlet“ (2006), Englisch [ WerkAct 2, Scene 2, A room in the castle. Lord Polonius: „Therefore, since brevity is the soul of wit, / And tediousness the limbs and outward flourishes, / I will be brief: your noble son is mad: …“ / Queen Gertrude: „More matter, with less art.“ ]

Christoph Martin Wieland (1733-1813): „Hamlet, Prinz von Dännemark. Ein Trauerspiel“ (1766), aus: „Shakespear Theatralische Werke. Aus dem Englischen übersetzt. von Herrn Wieland. VIIItr. Band“ (1766) [ WerkZweyter Aufzug. Vierte Scene. Polonius: „Demnach und alldieweilen dann die Kürze die Seele des Wizes, und Weitläufigkeit im Vortrag nur den Leib und die äusserliche Auszierung desselben ausmacht, so will ich mich der Kürze befleissen: Euer edler Sohn ist toll; …“ / Königin: „Mehr Stoff mit weniger Kunst, wenn es euch beliebig wäre.“ ]

Johann Joachim Eschenburg (1743-1820): „Hamlet, Prinz von Dännemark“ (1777)?, aus: „William Shakespear’s Schauspiele. Neue Ausgabe. Von Joh. Joach. Eschenburg – Zwölfter Band“ (1777)? – derweil aus: „Hamlet, Prinz von Dännemark“ (1778) aus revidiertem Eckert-Nachdruck: „Sammlung der Poetischen und Prosaischen Schriften ausländischer schöner Geister. Die Schriften des Willhelm Shakespear – Willhelm Shakespears Schauspiele. Neue verbesserte Auflage. Achter Band“ (1778) [ WerkZweyter Aufzug. Zweyter Auftritt. Der Pallast. Polonius: „Darum, da Kürze die Seele des Witzes ist, und langwierige Weitläuftigkeit nur das Aeussere der Rede aufschmückt, so will ich kurz seyn. Euer edler Sohn ist toll, …“ | Königinn: „Mehr Sachen, und weniger Umschweife!“ ]

Original-Fundstelle (1777) – bitte melden: rw78-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

August Wilhelm Schlegel (1767-1845): „Hamlet, Prinz von Dänemark“ (1798), aus: „Shakspeare’s dramatische Werke, übersetzt von August Wilhelm Schlegel. Dritter Theil“ (1798) [ WerkZweyter Aufzug. Zweyte Szene. Ein Zimmer im Schlosse. Polonius: „Weil Kürze dann des Witzes Seele ist, / Weitschweifigkeit der Leib und äußre Zierrath, / Fass’ ich mich kurz. Eu’r edler Sohn ist toll, …“ / Königin: „Mehr Inhalt, wen’ger Kunst.“ ]

Franz Heufeld (1731-1795): „Hamlet, Prinz von Dänemark – Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen nach dem Schakespear. Aufgeführt auf dem kais. kön. privil. Theater“ (1772) [ WerkPersonen. „Der König von Dänemark. / Hamlet, Prinz von Dänemark. Neffe des Königs. / Oldenholm, Vertrauter des Königs. ...“ ]

Vorname Nachname (Geb.-Exi.)?: „Hamlet, Prinz von Dännemark. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen nach Shakspear. Zum Behuf des Frankfurter Theaters“ (1779) [ WerkDritter Aufzug. Zweiter Auftritt. Oldenholm: „Da nun Kürze die Seele des Witzes ist, und Weitläufigkeit im Vortrage nur die äussere Ausschmückung desselben ausmacht; so will ich mich der Kürze befleissen. Euer edler Sohn ist toll; …“ / Königin: „Mehr Sachen, und weniger Umschweife.“ ]

Übersetzer/Bearbeiter des Frankfurter Theater-Hamlets (1779) – bitte melden: rw78-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

[Hrsg.] Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803-1879): „Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Zweiter Band. Gott bis Lehren“ (1870) [ WerkSp. 1731, Kürze: „Kürze hat Würze. / Und ist die Seele des Witzes. / Engl.: Brevity is the soul of wit. (Shakspeare, Hamlet, Act 2, Scene 2; Büchmann, 67.)“ ] | „Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Dritter Band. Lehrer bis Satte (der)“ (1873) [ WerkSp. 1550, 72 Kurze Rede, gute Rede: „Unsers Redens beste Würze besteht in beflissener Kürze. (Hlawatsch, 239.)“ ] | „Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. Fünfter Band. Weib bis Zwug“ (1880) [ WerkSp. 473, Würze. 2: „Die Würze der Kürze kennt keine Schürze.“ | Sp. 1740, Spiel. 268: „Des Spieles Würze ist seine Kürze.“ ]

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Anton Lungwitz (1845-1936): Rezension – „Möller, Dr. H., Die Hufkrankheiten des Pferdes, ihre Erkennung, Heilung und Verhütung. Zweite umgearbeitete Auflage. Berlin 1890“, aus: „Deutsche Zeitschrift für Thiermedicin und vergleichende Pathologie – Fünfzehnter Band“ (1889) [ WerkXIX. Bücheranzeigen und Besprechungen. 4.: „»In der Kürze liegt die Würze«, sagt ein altes Sprüchwort, …“ ]

Wolf Ernst Hugo Emil Graf von Baudissin (1867-1926): „Spemanns goldenes Buch der Sitte – Eine Hauskunde für Jedermann“ (1901) [ WerkDer Redner. Die Redesucht: „... »in der Kürze liegt die Würze« wird bei den Reden nicht immer beobachtet und namentlich bei Jubiläen werden Reden von zwanzig Minuten und mehr losgelassen.“ | Auf Reisen. I. Wie wir reisen sollen. Zudringlichkeiten: „Ein Blick sagt zuweilen viel mehr als viele Worte und in der Kürze liegt die Würze – die kürzeste Strafrede ist zugleich die strengste, zu viele Worte schwächen den Eindruck der Rede nur ab.“ ]


Episode 79: Wisch und weg

„bei jemandem in der Kreide stehen/sein“ (1749)

Ludwig Hätzer (um 1500-1529): „Erzürn dich nicht O frommer Christ“ (15??), aus: „Ein schön Lied, Von dem verlornen Son, Luce am fünffzehenden Capitel“ von Niklas Vogel (um 1555) [ WerkEin ander Lied. „Der dennocht niemand zalen wil, er richts als auß mit Kreiden.“ ]

Johannes Agricola (1494-1566): „Fünfhundert Gemainer Newer Teütscher Sprüchwörter, durch Johann Agricola“ (1548) [ Werk128: „Kreiden streichen.“ ]

Kaspar von Stieler (1632-1707): „Teutscher Sprachschatz“ (1691); „Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, oder Teutscher Sprachschatz, Worinnen alle und iede teutsche Wurzeln oder Stammwörter, so viel deren annoch bekant und ietzo im Gebrauch seyn, nebst ihrer Ankunft, abgeleiteten, duppelungen, und vornemsten Redarten, mit guter lateinischen Tolmetschung und kunstgegründeten Anmerkungen befindlich. Samt einer Hochteutschen Letterkunst, Nachschuß und teutschem Register“ (1691) [ WerkKreid/& Kreide, die: „An eines Kreide seyn, (…). Der Wirt schreibet mit duppelter Kreide, …“ ]

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Johann Christoph Gottsched (1700-1766): „Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst, nach den Mustern der besten Schriftsteller des vorigen und jetzigen Jahrhunderts abgefasset von Johann Christoph Gottscheden. Zweyte verbesserte und vermehrte Auflage“ (1749) [ WerkDas XII. Hauptstück. Von den Kern- und Gleichnißreden der deutschen Sprache. Sammlung einiger Kern- und Gleichnißreden der deutschen Sprache: „bey einem in der Kreide stehen.“ / „mit doppelter Kreide anschreiben.“ ]

„in die Kreide gekommen/geraten sein“ (1775)

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Johann Christoph Adelung (1732-1806): „Versuch eines Wörterbuches der hochdeutschen Mundart“ (1775); „Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches Der hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyter Theil, von F - R“ (1775) [ WerkSp. 1769, Die Kreide: „Bey einem in die Kreide gerathen, in die Schuld, in die Rechnung.“ / „Immer frisch auf die Kreide los trinken.“ ]

„mit doppelter/zweifacher Kreide (an)schreiben/(ab)rechnen“ (1563)

Hans Sachs (1494-1576): „Der gute und böse Wirt“ (1561); „Der guet und pos wirt“ (1561), Frühneuhochdeutsch, aus: „Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs. In chronologischer Ordnung nach den Originalen herausgegeben von Edmund Goetze. 2. Band“ (1894)“ [ Werk270. Z. 26 ff.: „Nichs ist da wolfeil, dan ir kreiden: / Darmit sinds gar fertiger hant. / Schreyben fuer zwe drey an die want, ...“ ]

Hermann von Sachsenheim (um 1367-1458): „Das Schleiertüchlein“ (um 1455); „Das Sleigertüechlin“ (um 1455), Frühneuhochdeutsch, aus: „Meister Altswert – herausgegeben von W. Holland und A. Keller“ (1850) [ WerkZ. 4 f.: „Nit schrib mit zwifalt kriden, / Sag mir die warheit gantz!“ ]

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Hans Wilhelm Kirchhof (1525-1605): „Wendunmuth“ (1563); „Wendunmuth. Darinnen fünff hundert und fünfftzig höflicher, züchtiger, und lustiger Historien, Schimpffreden, und Gleichnüssen begriffen und gezogen seyn auß alten und jetzigen Scribenten. Item den Facetiis deß berümpten und wolgelehrten Henrici Bebelii, weiland gekrönten Poeten, sampt etlichen andern neuwergangenen warhafftigen aller Stende Geschichten, welchen jederm besonderen ein Morale züerclärung angehengt. Vorhin niemals außgangen. Beschrieben und zusammen gebracht durch Hans Wilhelm Kirchhof“ (1563) [ WerkDas erste theil. Vom Weltlichen Stande. CLXXXIX. Ein Wirt felschet den Wein: „Derhalben brauchen sie allerley finantz, als mit doppelter Kreyden unnd übernemmen, wöllen unserem Herren Christo seine kunst, mit verwandelung deß Wassers in Wein, ablehrnen, so machen sie auß dem Wein Wasser, ...“ ]

Thomas Birck (1551-1632): „Ehespiegel“ (1598); „Ehespiegel. Ein sehr lustige und lehrhaffte Comedi, darinnen angezeigt würdt: Wie die Eltern jhre Kinder auffziehen und verheyraten: Und welcher massen das jung Gesind, beides im ledigen Stand, und hernach in wehrender Ehe sich verhalten solle. Auß dem lebendigen kräfftigen Wort Gottes, den Schrifften Lutheri, unnd andern guten Büchern gezogen, mit schöne Sprüchen unnd Exempeln geziert“ (1598) [ WerkActus IIII. Scena 4: „Insonderheit die Huren meid, Sonst mustu kauffen auff die Kreid.“ | „Und hüt dich wol mit allem fleiß, Daß nicht zuthewer sey die Speiß. Daß auch dein Kreid nicht hab zween spitz, Machst sonst eim Gast heiß, daß er (…) schwitzt.“ ]

Aegidius Albertinus (1560-1620): „Der Landtstörtzer“ (1615); „Der Landtstörtzer: Gusman von Alfarche oder Picaro genannt, dessen wunderbarliches, abenthewrlichs und possirlichs Leben, was gestallt er schier alle ort der Welt durchloffen, allerhand Ständt, Dienst und Aembter versucht, vil guts und böses begangen und außgestanden, jetzt reich, bald arm, und widerumb reich und gar elendig worden, doch letztlichen sich bekehrt hat, hierin beschriben wirdt“ (1615) [ Werk„mit doppelter Kreiden anschreiben“ | „mit doppelter Kreiden schreiben“ | „mit zwey oder dreyfachen Kreiden an die Wandt schreiben“ | „schreiben so lang mit zwyfacher Kreiden“ ]

Georg Paul Hönn (1662-1747): „Betrugs-Lexicon“ (1721); „Betrugs-Lexicon, worinnen die meiste Betrügereyen in allen Ständen nebst denen darwider guten Theils dienenden Mitteln entdecket von Georg Paul Hönn“ (1721) [ WerkBier-Wirthe. 14) „Wenn sie, zumahl denen betrunckenen Gästen, mit doppelter oder solcher Kreide, welche ausgekerbet, und bey dem Anschreiben unvermerckt doppelte Striche machet, anschreiben.“ | Vormünder oder Pfleg-Vätere. 4) „Wenn sie die Mobilien ihrer Puppillen in geringen Preiß an sich kauffen, hingegen ihnen ihre Kost, Kleider und Schuhe, oder was sonst auf selbige verwendet wird, mit doppelter Kreide anschreiben und berechnen.“ ]

„jemandem etwas ankreiden“ (1818)

Vorname Nachname (Geb.-Exi.)?: „Der kluge Knecht“ (um 14??), Frühneuhochdeutsch, aus: „Fastnachtspiele aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Zweiter Theil“ (1853) [ Werk107. Der kluge Knecht. Stalknecht: „Ich weis wol, daß er Rüedi heist. / Doch fragent unseren wirt, der weist, / Der kridet im allweg die ürti an. / Er ist werlich sus ein from man.“ ]

Ältere Fundstelle als folgende (< 1818) – bitte melden: rw79-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

Heinrich Straube (1794-1847): „Erzählung“ (1818), aus: „Wünschelruthe. Ein Zeitblatt. Nro. 2. den 4. Januar 1818“ [ Werk„die Kosten dafür dem Kriege ankreiden, ...“ ]

Karl Buchner (1800-1872): „Ein deutscher Advokat“ (1844); „Ein deutscher Advokat. Schilderungen aus der Zeit und aus dem Leben“ (1844) [ WerkDer deutsche Advokat als Poet: „Wie kreideten wir an und wie kerbten wir ein, wenn wir etwas gegen einander hatten, ...“ ]

Schwamm drüber! (1882)

Friedrich von Hagedorn (1708-1754): „Versuch einiger Gedichte“ (1729); „F. von H. – Versuch einiger Gedichte, oder Erlesene Proben Poetischer Neben-Stunden“ (1729) [ WerkIV. Die Poesie. „Den Ruhm verlischt kein Schwamm der Zeit, ...“ ]

Moritz August von Thümmel (1738-1817): „Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahr 1785 bis 1786“ (1794); „Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahr 1785 bis 1786. Vierter Theil“ (1794) [ WerkAvignon. Den fünften Januar: „über alle mögliche sinnliche Einfälle seiner Herde den Schwamm zu ziehen“ ]

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): „Materialien zur Geschichte der Farbenlehre“ (1810), aus: „Zur Farbenlehre. von Goethe. Zweyter Band“ (1810) [ WerkVierte Abtheilung. Sechszehntes Jahrhundert. Baco von Verulam: „die Abneigung vor Autorität wird immer stärker, und wie einmal in der Religion protestirt worden, so wird durchaus und auch in den Wissenschaften protestirt, so daß Baco von Verulam zuletzt wagen darf, mit dem Schwamm über alles hinzufahren, was bisher auf die Tafel der Menschheit verzeichnet worden war.“ ]

Ältere Fundstelle als folgende (< 1882) – bitte melden: rw79-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

Richard Genée (1823-1895) / Camillo Walzel (1829-1895): „Der Bettelstudent“ (1882) von Karl Millöcker (1842-1899), aus: „Text der Gesänge zu ‚Der Bettelstudent.‘ Komische Oper in 3 Acten von F. Zell und Richard Genée. Musik von C. Millöcker“ (1883) [ WerkZweiter Act. No. 10a. Couplet. Ollendorf: 1. „Am Reichstag dort – in Polen – / Ging’s zu wie bei Mongolen; / (…) / Da sind wir längst hinüber – / Schwamm d’rüber!“ 2. „S’ ward Einer aufgegriffen – / Der hat voll Hyrogliphen / (…) / Ein Türkendrama schrieb er – / Schwamm d’rüber!“ 3. „Es fehlt dem Frauenzimmer – / Der Sinn für’s Höh’re immer; – / (…) / Der jüngste Lieut’nant lieber! – / Schwamm d’rüber!“ 4. „Verschleiert traf ich Eine / Im Park beim Mondenscheine; / (…) / Daß ihre Zeit vorüber – / Schwamm d’rüber!“ ]

Karl Stauffer-Bern (1857-1891): „Brief an Peter Halm (1854-1923), Berlin, 2. Mai 1883“, aus: „Karl Stauffer-Bern. Sein Leben. Seine Briefe. Seine Gedichte. Dargestellt von Otto Brahm. Nebst einem Selbstporträt des Künstlers und einem Brief von Gustav Freytag“ (1892) [ WerkStauffers Briefe. Berlin: „Schwamm drüber! (Neueste Berliner Redensart.)“ ]

Michael Georg Conrad (1846-1927): „Was die Isar rauscht. Münchener Roman“ (1887) [ Werk6.: „Schwamm drüber. Leben und leben lassen.“ ]

Hermann Conradi (1862-1890): „Adam Mensch“ (1889) [ WerkXIV.: „Schwamm drüber! ... Hin ist hin – und nobel muß die Welt zu Grunde gehen!“ ]

Ernst von Wildenbruch (1845-1909): „Die Haubenlerche“ (1890); „Die Haubenlerche. Schauspiel in vier Akten von Ernst von Wildenbruch. Zweite Auflage“ (1891) [ WerkDritter Akt. Zehnter Auftritt. Hermann. „ich habe Dir helfen wollen, weil Du mir leid gethan hast; aber wenn Du nicht willst – na, denn ist gut; Schwamm drüber.“ ]

Erste Auflage (1890?) – bitte melden: rw79-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

Hedwig Dohm (1831-1919): „Wie Frauen werden“ (1894) [ Werk„Ach der – ein guter Dicker – Schwamm drüber.“ ]

Margarete Böhme (1867-1939): „Erinnerungen einer Kellnerin“ (1906); „Mieze Biedenbachs Erlebnisse – Erinnerungen einer Kellnerin (1906) [ Werk„Und ich bin von einem Arm in den andern gewandert – ach, ich mag mich nicht mehr daran erinnern. Schwamm drüber.“ / „Na – Schwamm drüber. Es ist einmal so und wird nie anders in der Welt. Damit muß sich der Mensch abfinden.“ ]

Klabund (1890-1928): „Im Obdachlosenasyl“ (1927), aus: „Die Harfenjule – Neue Zeit-, Streit- und Leidgedichte“ (1927) [ Werk„Berlin, o wie süß ist dein Paradies. Unsere Vaterstadt schneidige Mädchen hat. Schwamm drüber. Tralala.“ ]

Friedrich Spielhagen (1829-1911): „Zum Zeitvertreib“ (1897) [ WerkErstes Kapitel: „Schwamm drüber! Ganz meine Maxime. Wenn mir irgend was gegen den Strich gegangen ist – Schwamm drüber! Das konserviert die gute Laune.“ ]


Episode 80: Faschistisch-kommunistische Einheit

„Die fünfte Kolonne / Fünfte Kolonne“ (1936)

Ältere Fundstelle als folgende (< 03.10.1936) – bitte melden: rw80-quelle@allgemeinbildungsmagazin.de

Dolores Ibárruri (1895-1989): El traidor Mola ha dicho que tiene en Madrid una “quinta columna”, que es la que iniciará la ofensiva contra Madrid. – ¡COMENCEMOS POR ANIQUILAR ESA “QUINTA COLUMNA” FACCIOSA! – „DEFENSA DE MADRID, DEFENSA DE ESPAÑA / VIGILANCIA Y DECISION / Por “PASIONARIA”“, aus: „Mundo obrero – órgano central del Partido Comunista (S.E.I.C.) – Madrid, sábado 3 octubre 1936, Cuarta época. - Núm. 236“ (1936), Spanisch [ WerkPágina 1: „(…) “Cuatro columnas” dijo el traidor Mola que lanzaría sobre Madrid, pero que la “quinta” seria la que com’nzaría la ofensiva. La “quinta” es la que está dentro de Madrid; (…) Pero la “quinta” columna está dentro de Madrid, y a ésta es a la primera que hay que derrotar. (...)“ ]

Michail Kolzow (1898-1940): „Spanisches Tagebuch“ (1938), Russisch: Михаил Кольцов – „Испанский дневник“ [ WerkКнига первая, Том 1, 1 ноября: „Генерал Варела объявил, что фашистская армия наступает на Мадрид пятью колоннами: по эстремадурской дороге, по толедской, через Авилу (Гвадаррама) и через Сигуэнсу (Гвадалахара); пятая колонна – это фашистское подполье самой столицы.“ ]

Ernest Hemingway (1899-1961): „The Fifth Column“ (1937), aus: „The Fifth Column and the First Forty-Nine Stories“ (1938), Englisch [ WerkPreface v/vi: „The titel refers to the Spanish rebel statement in the fall of 1936 that they had four columns advancing on Madrid and a Fifth Column of sympathizers inside the city to attack the defenders of the city from the rear.“ ]

John Langdon-Davies (1897-1971): „Fifth Column“ (1940) [ Cover ]

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Redewendungen – Oft verwendet, Ursprung unbekannt?!
Episoden 2010 – Episode 78 bis 82 (schwierige Verzeihung)

Erstveröffentlichungen im Allgemeinbildungsmagazin Nr. 80 / Februar 2010, Nr. 81 / April 2010, Nr. 82 / Juli 2010, Nr. 83 / Oktober 2010 und Nr. 84 / Dezember 2010; Hrsg.: Gesellschaft für Allgemeinbildung und Information e.V.
Durchgesehene PDF-Fassungen (mit Deckblatt) vom 30.08.2012 (5 Seiten), 29.08.2012 (10 Seiten), 28.08.2012 (9 Seiten), 27.08.2012 (20 Seiten) und 25.08.2012 (13 Seiten); Hrsg.: Carsten Both
Verbesserte, von Fußnoten befreite E-Book-Fassung (cbothrw10epubv0), September 2024:

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